EEG im Bundestag verabschiedet – kein guter Tag für Energiegenossenschaften
Nun wurde es doch noch verabschiedet! Nach dem vielen Hick-Hack in den vergangenen Tagen und den Interventionen aus Brüssel sah es Anfang der Woche fast so aus, also wäre der Termin in Gefahr. Kompromisse in letzter Minute haben dann zu einer Einigung geführt, der keine lange Halbwertzeit vorausgesagt wird.
In jedem Fall wird es für dezentral agierende Bürgerinitiativen zunehmend schwieriger, eigenständig größere Projekte zu bewerkstelligen. Kritischste Themen sind:
- verpflichtende Direktvermarktung
- EEG-Umlage für Eigenverbrauch und Vermarktung vor Ort
- gedeckelter Ausbaupfad
- Ausschreibungen
Ein Beispiel: in der Vergangenheit konnte eine Bank zur Sicherung des Fremdkapitals verbindliche EEG-Vergütungen annehmen. Ab 1.8.2014 bestehen Risiken, die die Banken berücksichtigen müssen:
- bei Abschaltung durch den Netzbetreiber nur noch 95% Vergütung
- Management-Prämie entfällt, Gebühr für die Dienstleistung des Direktvermarkters ist zu verhandeln
- Ausfall des Direktvermarkters führt zur Absenkung der EEG-Vergütung auf 80%
In welcher Form die Bank darauf reagiert, verdeutlicht ein konkrets Beispiel: für unsere geplante PV-Anlage in Lintig haben wir eine Fremdfinanzierungszusage einer Bank vorliegen, bei der wir über 40% Eigenkapital beschaffen müssten!! Das ist nicht zu schaffen. Bisher üblich waren 20% Eigenkapitel. Wenn das zum Standard wird, sind viele Projekte gar nicht mehr zu realisieren.
Beteiligung am Windpark Buxtehude vertraglich gesichert
Auch wenn die Realisierung des geplanten Windparks in Buxtehude aufgrund des Uhu-Vorkommens keineswegs sicher ist, haben wir uns nun den Zugriff auf ein Windrad in der Teilfläche in Immenbeck vertraglich zusichern lassen. Mit dem Projektierer WindStrom, der auch für die Teilfläche in Daensen verantwortlich ist, haben wir in einer Absichtserklärung festgelegt, dass wir ein Windrad schlüsselfertig erwerben können. Im Gegenzug sind wir für die ordnungsgemäße Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, vor allem der Anwohner vor Ort, verantwortlich.
Im Moment gehen wir von einer Verabschiedung des RROP im Juli aus, so dass dann das Genehmigungsverfahren für den Windpark im Herbst begonnen werden kann. Im Rahmen des Verfahrens wird festgelegt, welche Auflagen in Bezug auf den Uhu dann einzuhalten sind und ob sich der Windpark wirtschaftlich darstellen lässt.
Wir freuen uns, dass wir es geschafft haben, nach den vielen Abstimmgesprächen nun einen verbindlichen Zugriff auf eine eigene Anlage zu bekommen!
Die Änderungen im EEG haben Auswirkung auf die Akteursvielfalt
Die geplanten Änderungen im EEG-Entwurf werden dazu führen, dass es kleineren Anbietern wie unserer Energiegenossenschaft schwerer gemacht wird, Projekte rentabel umzusetzen. Ein kritisches Thema in dem Zusammenhang ist die Überlegung, in Zukunft Projekte nur noch über Ausschreibungen realisieren zu können.
Wir beobachten diese Entwicklung mit Sorgen, weil wir befürchten müssen, dass diese Ausschreibungen einen hohen Aufwand erfordern. Das IZES in Saarbrücken hat zu dem Thema eine Studie erstellt. Bei der Vorstellung der Studie im Rahmen eines Pressefrühstücks am 20. Mai in Berlin hat auch Vorstand Robert Neumann Stellung bezogen. Näheres finden Sie unter :
http://www.zfk.de/politik/deutschland/artikel/ausschreibungen-verteuern-energiewende.html.
ZfK: Energiegenossenschaften weiter im Trend
Workshop für Mitglieder im Januar
Am 08. Januar 2014 planen wir, mit unseren Mitgliedern einen Workshop durchzuführen. Ziel ist, Ideen und Kenntnisse unserer Mitglieder zum Thema dezentrale Energieversorgung kennenzulernen und besser zu nutzen sowie das Netzwerk unserer Mitglieder untereinander zu stärken. Die Veranstaltung findet in der Hochschule 21 statt.
Geplante Agenda:
- Kurze Vorstellungsrunde aller Teilnehmer
- Ideen für Projekte sammeln
- Potenzielle Projekte priorisieren und Personen zur Unterstützung identifizieren
- Ggf. Aussprache zum geplanten Klimakonzept der Stadt Buxtehude
- Weiterer Fahrplan und nächstes Treffen
Interessierte Mitglieder melden Sie sich bitte bis zum 20. Dezember per E-Mail an unter info@buergerenergie-buxtehude.de.
Info-Abend am 4. November
Am 4. November haben wir rund 70 Gäste zu unserem Info-Abend in der HS21 begrüßt.
Neben aktuellen Informationen zum Stand der Genossenschaft, sowie Einschätzungen zum Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) waren die meisten Anwesenden natürlich an Informationen zum geplanten Windpark in Daensen interessiert.
Da auch Anwohner aus Daensen und Pippensen anwesend waren, wurde der Windpark durchaus kontrovers diskutiert. Sorgen zur Lärmbelästigung, Abstände und der gesichtete Uhu wurden artikuliert. Auch die Frage, ob sich die Genossenschaft am Windpark beteiligt, wenn der Anteil erheblich kleiner als geplant ist, wurde erörtert.
Als Fazit können wir feststellen, dass es vor allem wichtig ist, dass alle relevanten Informationen rund um den Windpark, Gutachten, Planungen, Abstände, Vorrangflächen, Prüfung alternativer Flächen usw. für alle Betroffenen offengelegt werden sollten, um hier volle Transparenz zu schaffen.
Hier finden Sie die Unterlagen, die wir am Montag gezeigt haben.
Geschafft: 100. Mitglied ist bei uns!
Der 7. November 2013 ist ein toller Meilenstein für uns! Heute ist Mitglied Nr. 100 beigetreten!! Wir freuen uns sehr und bedanken uns herzlich für das Vertrauen.
Unser Stand auf dem Buxtehuder Wochenmarkt
Gut sichtbar war unser Stand heute morgen am Buxtehuder Wochenmarkt.
Und weil das Wetter mitgespielt hat, war der Stand gut besucht. Viele Interessierte haben sich über die Genossenschaft und unsere Anliegen informiert. Nächsten Samstag (2. November) werden wir wieder vor Ort sein.

Veranstaltung – “Bürger-Energiewende und EEG-Reform”
Am 24. Oktober führte die Organisation „Die Wende – Energie in Bürgerhand“ eine Fachveranstaltung in Berlin durch. Details finden Sie auf : http://www.die-buergerenergiewende.de/veranstaltung.
Robert Neumann, Vorstand der BürgerEnergie Buxtehude, hat bei dieser Veranstaltung einen Vortrag zur Rolle lokaler Energiegenossenschaften im Rahmen der Energiewende gehalten und Forderungen an ein EEG 2.0 formulieren.
In der Veranstaltung mit Teilnehmern aus der Politik, der Verbände, Fachleuten und Presse wurde die Rolle der Bürgerenergie für die Energiewende sowie Forderungen von Bürgerinitiativen an die EEG-Reform diskutiert.
Leserbrief zum geplanten Windpark Daensen
Unser Mitglied Thomas Ringleben-Fricke hat sich Gedanken zum geplanten Windpark in Daensen gemacht. Sein Leserbrief wurde im Buxtehuder Tageblatt am 12. Oktober veröffentlicht.
Thomas weist in dem Leserbrief auf die schwierige Situation hin, einerseits dezentrale Erneuerbare Energien zu fördern und gleichzeitig die Bedenken betroffener Anwohner zu berücksichtigen. Dialog und frühzeitige Bürgerinformationen sind wichtig für die Akzeptanz solcher Projekte.
Der Leserbrief wurde aus redaktionellen Gründen stark gekürzt. Die komplette Stellungnahme von Thomas Ringleben-Fricke finden Sie hier.